Über uns

Alles begann damit, dass ich einen Weg suchte, aus meinem 9-5-Leben auszubrechen. Ich wollte nicht länger das tun, „was man eben so macht“, sondern meinem Herzen folgen und ein Leben führen, das mir Freude bereitet. Snowboarden und Surfen waren meine Leidenschaften, aber es ging mir um mehr – ich wollte mein Leben so gestalten, dass es für mich wertvoll ist. Das bedeutete, nicht 10 Stunden am Tag einer Tätigkeit nachzugehen, die mich nicht erfüllt. Doch wie sollte ich das umsetzen? Wie sollte ich meinen Lebensunterhalt verdienen, Rechnungen bezahlen und – die wichtigste Frage überhaupt – was wollte ich eigentlich wirklich?

Diese Fragen quälen viele Menschen, und ich war da keine Ausnahme. Es ist keine einfache Entscheidung, denn woher soll man die nötigen Daten, Fakten und Erfahrungen nehmen, um solche großen Lebensentscheidungen zu treffen? Ich verbrachte viel Zeit damit, nachzudenken, Listen zu schreiben, was mir Freude bringt und was nicht. Doch am Ende war es eine Notsituation, die mich zum Handeln zwang. Völlig ausgebrannt und kraftlos konnte ich so nicht mehr weitermachen und musste reagieren. Das Einzige, was ich wusste, war, dass mir Surfen und Zeit mit mir selbst, meditierend, gefiel – also entschied ich mich, genau das zu tun.

Aber selbst das erforderte Geld, und mir war klar: Eine Arbeit, die mich nicht erfüllt, ist nicht die Lösung. Ich musste mein eigenes Ding machen, etwas, das mir Freude und Spaß bringt. Kreativität, Handarbeit, Zeit mit gleichgesinnten Menschen und gute Vibes in einer harmonischen Umgebung – das waren meine Kriterien. Nach einem Surftrip kaufte ich mir ein Balanceboard, wie sie damals existierten: dick, schwer und mit einer klobigen Plastikrolle. Der Spaß hielt genau eine Woche, doch mit über 20 Jahren Erfahrung im Boardsport wusste ich, dass da mehr drin ist.

Also begann ich, ein Balanceboard zu entwickeln, das mir dauerhaft Spaß macht – und so begann meine Reise. Die Unterschiede sind nicht offensichtlich, es sind die kleinen Details, die den Unterschied machen. Ich entwickelte mein erstes eigenes Board, nannte es Freestyle Balanceboard, weil es einfach anders war. Es hatte eine Rocker-Form, war viel leichter, und der Shape war variantenreicher. Aber das Wichtigste war: Es machte mir unglaublich viel Freude, es immer weiter zu entwickeln.

 

Natürlich musste auch das Design passen, und eine Webseite her – das war als Informatiker kein Problem. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich hatte etwas gefunden, das meine Kriterien erfüllte. Doch ich konnte davon nicht leben, denn ich hatte noch kein einziges Board verkauft. Trotzdem wusste ich, dass das genau das ist, was ich machen will. Ich wollte surfen, und ich brauchte nur genug, um zu überleben.

Also kündigte ich alles, was Geld kostete, verkaufte mein Hab und Gut, bis ich nur noch ein Skateboard, ein Surfboard und eine Tasche mit Klamotten und den wichtigsten Dokumenten hatte. Mit ein paar Costaboards im Gepäck zog ich los, ging Snowboarden, zeigte den Leuten mein Board und hatte einfach Spaß. Ich bekam viele Ideen und Tipps und sah, wie viel Freude die Menschen auf dem Board hatten. Ab und zu verkaufte ich ein Board. So ging es eine Weile, ich war mal in Berlin, baute im Co-Working Space Kaos ein paar Boards, reiste und surfte. Mal ein paar Monate auf Bali, mal in einem Van in Portugal, der kaum noch fuhr, aber die meiste Zeit verbrachte ich damit, am Costaboard zu arbeiten.

Im Laufe der Jahre verkaufte ich immer mehr Boards. Eines Tages war ich tatsächlich in der Lage, nicht nur mein Überleben zu sichern, sondern auch in Costaboard zu investieren. Es machte einfach Spaß, ich schrieb mit jedem Kunden, nahm das Board überall mit und erinnere mich an eine Surf-Party, auf der wir stundenlang ein Battle auf dem Board gemacht haben – die Freude war unbeschreiblich. Nach so viel Mühe und Schwierigkeiten hatte sich alles gelohnt. Ich konnte es kaum erwarten, morgens aufzustehen, weil es immer wieder Dinge zu tun gab, die mich inspirierten und mir Freude brachten.

 

Mit den Jahren wurde Costaboard immer erfolgreicher. Über 70.000 Menschen in über 50 Ländern wurden Teil der aktiven Community. Doch mit dem Wachstum kam etwas, das ich gar nicht so richtig wahrgenommen hatte. Anstatt mit Kunden zu sprechen, Boards mit meinen Händen zu bauen und neue Ideen zu entwickeln, wurde ich plötzlich zum CEO. Ich hatte nichts mehr mit den Dingen zu tun, die mir Freude und Glück brachten. Ich musste Menschen „verwalten“, Projekte durchführen, Finanzen checken und Probleme lösen. Alles wurde ultra-komplex, ich verlor gute Freunde und musste herbe Enttäuschungen hinnehmen. Plötzlich brach vieles zusammen, weil meine Passion, meine Energie und meine Freude nicht mehr da waren. Ich war zurück an dem Punkt, an dem ich ursprünglich angefangen hatte: ausgebrannt und leer.

 

Es dauerte eine Weile, bis ich realisierte, was ich schon vor 12 Jahren erkannt hatte: Du musst deiner Passion folgen, deinem Herzen. Doch diesmal war es schwerer, denn Costaboard war nicht mehr das, was mein Herz wollte – so dachte ich zumindest. Es fühlte sich schwer an, voller Probleme, die kaum zu überwinden waren. Also beschloss ich, das zu tun, was ich damals getan hatte: Ich hörte auf mein Herz. Und mein Herz sagte mir, dass ich mit meinen Händen arbeiten, kreativ sein und Menschen inspirieren möchte, ihr Leben so zu leben, wie es ihrem Herzen entspricht.

Heute lebe ich in Portugal, baue wieder jedes einzelne Board selbst, gehe surfen und genieße die Zeit in Ruhe oder bei kreativen Projekten. Vieles, was in den Jahren kaputtgegangen ist, bin ich noch am Aufräumen, aber das ist nur ein zeitlicher Aufwand. Denn wenn du deinem Herzen folgst, bist du bereits angekommen – auf einer Reise, die dein Herz erfüllt. Nur so kannst du auch die größten Hürden überwinden.

Costaboard ist für mich mehr als nur ein Board – es ist das Symbol einer Reise, die viele von uns antreten wollen. Eine Reise, die das Herz sich wünscht. Und ich hoffe, dass ich euch mit meinem Board daran erinnern kann, euren eigenen Weg zu gehen.

In Liebe,
Costa

 

 

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