Alle Surfer kennen das, vor allem diejenigen, die erst mit dem Surfen begonnen haben - den NOSEDIVE. Nosedive passiert, wenn man voller Vorfreude die Welle anpaddelt und kippt man vorne über (über die Nase / Nose), und schon hat man einen wunderbaren Wipeout hingelegt. Das fühlt sich nicht immer schön an. Ich zeige dir hier ein paar Ideen, damit damit Schluss ist, und eins kann ich schon mal sagen - weiter nach hinten zu legen auf dem Surfboard ist nicht die Antwort.
ZU WEIT VORNEWahrscheinlich der häufigste Grund ist, dass ein Surfer beim Paddeln für eine Welle zu weit vorne auf dem Board positioniert ist. Dieses überschüssige Gewicht vorne am Board verursacht, dass die Spitze des Boards in die Welle eintaucht, sobald sie dich aufnimmt.
ZU WEIT HINTENJetzt könnte man meinen, die logische Konsequenz wäre, dass man sich einfach etwas weiter hinten positioniert, was einfach eine natürliche Reaktion ist, aber das führt eher zu mehr NoseDives statt weniger. Der Grund ist einfach gesagt, dass der “Kipp-Punkt” noch viel steiler ist, das heißt, in dem Moment, wo du mit deinem Board “kippst”, wird dadurch so steil, dass du erst recht und mit großer Wahrscheinlichkeit einen Nose Dive machst. Wenn du zu weit hinten liegst, bist du langsamer beim Anpaddeln, die Welle nimmt dich später mit, und das bedeutet, die Welle ist steiler, all das führt eher zu einem NoseDive.
Der SweetSpot Weder zu weit vorne noch zu weit hinten, das ist schon mal eine gute Wahl, das heißt, du musst für dich die beste Position finden. Das ist natürlich während des Übens etwas schwieriger, aber wenn dein Surflehrer zuschaut, kann er dir genau sagen, wo dein Kinn oder deine Hände sein müssen, und ich empfehle dir, einfach eine Markierung zu machen, damit du dich danach orientieren kannst. Manche machen mit buntem Wachs einfach eine Linie, ich habe auf mein Board einen wasserfesten Stift genommen, geht nicht mehr raus, aber ich hatte die richtige Position :)
Früher in die Welle einsteigen:Je später du in die grüne Welle einsteigst, desto steiler wird sie. Um die Wahrscheinlichkeit eines Nosedives zu verhindern, ist es ratsam, die Welle früher zu nehmen, das heißt natürlich auch früher und intensiver zu paddeln und das an der richtigen Position.
Deinen Rücken gebogen halten.Je mehr du beim Paddeln in das Hohlkreuz gehen kannst, desto bessere Kontrolle und mehr Spielraum hast du. Wenn du im Hohlkreuz bist, kannst du etwas weiter vorne liegen und kannst, sobald dich die Welle leicht mitnimmt, schneller und mehr Gewicht vorne auf das Board legen, indem du dein Kinn runterbringst. Dieser “Boost” sorgt dafür, dass du die Welle in einem früheren Stadium nimmst, wenn sie noch flacher ist. Wenn du dein Gewicht nach vorne legst, geht der hintere Teil des Surfboards nach oben - UND DAS IST GUT! Denn dann sorgt das dafür, dass dich die Welle und ihre ganze Kraft mitnimmt und nach vorne schiebt!!
Der Take OFF.Gerade viele Anfänger warten, nachdem die Welle etwas schiebt, bis sie den Take Off machen, so nach dem Motto “erst wenn ich mich sicher fühle”. Und so rutscht man auf dem Bauch die Welle runter und macht den Take off - oder den Take Off-Versuch viele später - was häufig dazu führt, dass die Welle steiler ist - und zack - Nosedive. Hier muss man sich committen. Das heißt, in dem Moment, wenn die Welle schiebt - TAKE OFF machen!! Alles oder nichts! Warten hilft nicht und macht alles nur schlimmer. Aus diesem Grund empfehle ich immer, den Take off zuhause zu üben und das so oft zu machen, dass man die Take-off-Bewegung so verinnerlicht und automatisiert hat, dass man nicht mehr nachdenken muss und einfach los! Ich weiß, das ist ein angst einflößender Moment, aber wenn man weiß, dass es BESSER ist, ihn früher zu machen statt später, hil
ft das - es wird nicht besser, je länger man wartet ;) Es ist viel sicherer, die Welle ganz oben zu nehmen und auf den Beinen auf dem Surfboard zu stehen, statt noch ein bisschen auf dem Bauch runterzurutschen und erst dann den Take off zu machen. Also Tipp: Übe deinen Take Off zu Hause!!!
Der letzte Tipp.Gerade Beginner schauen gerade nach vorne, wenn sie den Take Off machen, weil es einem das Gefühl gibt, es wäre erstmal der sichere Weg, einen Nose-Dive zu verhindern, aber es ist der steilste Weg. Darum versuche, die Welle im leichten Winkel anzufahren, was kompliziert klingt, braucht eigentlich nur eine kleine Justierung -> schaue nicht nach unten oder nach vorne, sondern zur Seite beim Take Off. Allein die kleine Veränderung wird dafür sorgen, dass du nicht kerzengerade runterfällst, denn wenn sich dein Kopf dreht, dreht sich auch deine Schulter und dein Oberkörper mit, und das ist dein Steuer. Also einfach beim Take off nicht auf deine Füße schauen, sondern in die Richtung, wo du am liebsten hinlaufen willst.
Wende diese kleinen Tipps an, und die Zeiten des NoseDiving sind vorbei. Das Schöne ist, wenn du dich einmal committet hast, den Take Off früher zu machen, und erfahren hast, wie sicherer und entspannter sich das alles anfühlt, desto leichter fällt es dir, es nochmal zu machen, und so kommst du raus aus der NoseDive-Spirale ;)
Was kannst du zuhause machen?Den Take Off üben und in die Richtung schauen, in die du surfen willst. Das ist etwas, was du zuhause üben kannst. Es klingt einfach und leicht, aber ich kann dir sagen, wenn du das Schauen in die Richtung, in die du surfen willst, nicht automatisiert und übst, dann vergisst du das ganz schnell, wenn du in der echten Welle bist. In meinem anderen Blog habe ich ein Video, wie du den Take Off zuhause üben kannst.
Aber der allerbeste Tipp:Komm im Spetember nach Portugal, dort veranstalte ich für und mit der Community ein Surf Retreat, eine Woche lang, wo wir nicht nur surfen gehen, sondern eben viel Theorie lernen und vieles mehr, wie Workouts, die deine Kraft und Beweglichkeit stärken, die du fürs Surfen brauchst. Hier habe ich dir den Link fürs Surf Retreat mit eingebaut, sei dabei und surf mit uns!!!
Ich wünsche dir ein entspanntes Training bis zum nächsten Surf.
Cheers,Costa